Studie zeigt, wie deutsche Unternehmen ihren Standort sichern
Die Studie "Standort Deutschland 2006: Zukunftssicherung durch intelligentes Personalmanagement" zeigt, dass deutsche Unternehmen bei der Bewältigung wirtschaftlicher Hürden keine Unterstützung aus Berlin erwarten. So äußern sich mehr als ein Fünftel der befragten Personalleiter und Linienmanager. 24% hingegen erhoffen sich von der Bundesregierung eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Jeweils rund 14% erwarten, dass die Lohnnebenkosten gesenkt und die Rahmenbedingungen verbessert werden. Einer Lockerung des Kündigungsschutzes sehen 11% der befragten Führungskräfte entgegen.
Standortsicherung auf Kosten von Mensch und Qualität?
Um den Standort Deutschland halten und auf Auftragsschwankungen reagieren zu können, greifen Industrie und Dienstleister auf personelle Maßnahmen zurück: Einsatz externer Mitarbeiter, Überstunden, Personalabbau, Einführung von Sonderschichten, Erhöhung der Arbeitszeit. Diese überwiegend kurzfristig angelegten Lösungen sind meist teuer und gehen langfristig auf Kosten von Qualität und Wirtschaftlichkeit. Knapp ein Viertel der Befragten plant die Verlagerung der Produktion ins Ausland. Bei der Standortwahl sind westliche und östliche EU mit gleichen Prozentzahlen vertreten, gefolgt von China, den osteuropäischen Ländern außerhalb der EU und Indien.
Vollflexible Arbeitszeiten sind Modell der Zukunft
Mehr als drei Viertel der Personalleiter und Linienmanager halten flexible Arbeitszeitmodelle zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit heute schon für sehr wichtig – Tendenz steigend. Die befragten Unternehmen setzen aber bisher überwiegend auf den parallelen Einsatz bewährter Modelle: Altersteilzeit (83%), Schichtarbeit (82%), teilflexible Arbeitszeiten mit Kernzeit (69%) und feste Arbeitszeiten (64%). Vollflexible Modelle ohne Kernzeit haben sich erst bei 45%, Lebensarbeitszeitmodelle bei 10% durchgesetzt. Wie die Studie zeigt, stehen der flexibleren Arbeitszeitgestaltung häufig Tarifpolitik und Gewerkschaften im Weg. 34% der Befragten halten bestehende Tarifverträge für das größte Hindernis. Weitere Probleme sehen sie im Widerstand der Gewerkschaften (32%) und im Betriebs- bzw. Personalrat (17%).
Unternehmen reagieren zögerlich auf Überalterung
Die prognostizierte demographische Entwicklung trifft deutsche Unternehmen eher unvorbereitet. Spezielle Regelungen für ältere Mitarbeiter wie Teilzeit, Altersteilzeit oder Arbeiten über das 65. Lebensjahr hinaus gibt es nur bei etwas mehr als einem Viertel der befragten Arbeitgeber. Diese Zahl ist angesichts der zunehmenden Überalterung der deutschen Gesellschaft überraschend gering. Auch in Anbetracht der Erhöhung des Rentenalters auf 67 besteht Handlungsbedarf.
Hintergrund und Bezugsmöglichkeiten
Die Studie "Standort Deutschland 2006: Zukunftssicherung durch intelligentes Personalmanagement" beschäftigt sich mit den Themen Arbeitszeitgestaltung, Personaleinsatzplanung, Employability und Mitarbeiterloyalität. Sie wurde von der ATOSS Software AG und der SRH Fachhochschule Heidelberg in Auftrag gegeben, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unterstützt und von Maisberger Whiteoaks GmbH durchgeführt. Die Studie ist für 199,- € zzgl. MwSt unter www.maisberger.com oder unter der Rufnummer 089-41 95 99-10 erhältlich. Ein kostenloses Management Summary der Studie gibt es auf www.atoss.com/standort-deutschland2006